Fairtrade kommt an! Populäre Themen überzeugen Jung und Alt

Die Auftaktveranstaltung zum Thema „Fairtrade“ an der Max-Eyth-Schule, Berufsbildende Schulen Schiffdorf, startete mit einem Highlight. Jochen Hertrampf, ökologisch Interessierten der Region bekannt durch den Verein „Ecovillage Wesermünde e.V.“, führte als Vertreter der Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt Bremerhaven lebendig in die Fairtrade-Offensive der Schule ein. Mit dem Film „Schuften für Schokolade“ holte er die Schüler:innen der Max-Eyth-Schule, aber auch die von außerhalb kommenden Besucher:innen sofort ab. Schokolade gilt als Süßigkeit Nr. 1 – aber achten
wir auch auf eine faire Produktion? Wer weiß eigentlich von den schlechten Arbeitsbedingungen und Umweltbelastungen bei der Kakaogewinnung? Sehr glaubwürdig und eindrücklich zündete Jochen Hertrampf den Fairtrade-Gedanken, das Bewusstsein für Fairtrade-Konsum in der gut besuchten Aula.

In einem kurzweiligen Interview mit dem Vertreter des Weltladens Bremerhaven Hartmut Ringleff erschloss sich für die interessierten Besucher*innen, wie vielfältig schon jetzt die Fairtrade-Produktwelt ist und worauf Mensch beim Kauf von Produkten aller Art achten sollte.

Sichtlich neugierig verfolgten insbesondere die Schülerinnen im Anschluss die Upcycling-Modenschau der Sophie-Scholl-Schule aus Bremerhaven. Wer nun laufende Kartoffelsäcke erwartet hatte, der wurde schwer enttäuscht. Kreativ und attraktiv designed fand die Fairtrade-Mode breiten Anklang bei den Zuschauer:innen.

Der Frage, wie Schule als Multiplikatorin des Fairtrade-Gedankens fungieren könne, widmete sich daraufhin Stefanie Uhe, treibende Kraft der Fairtrade-Kampagne in der Max-Eyth-Schule. Ideen zur Einbettung des Themas im Unterricht und zum Gesicht einer Fairtrade-Schule der Zukunft skizzierte Uhe an konkreten Beispielen und regte gleichzeitig zur Beteiligung an spannenden Projekten an, die oft erst durch neue Mitstreiter*innen initiiert würden.

Zur Freude aller Besucher*innen folgte das Schlendern über den Marktplatz, der mit einem vielfältigen Fairtrade-Angebot lockte. Dem Aufruf der Max-Eyth-Schule zu einer gemeinsamen Fairtrade-Kampagne gefolgt waren beispielsweise der Weltladen Bremerhaven mit einem professionellen Angebot, einer breiten Produktpalette und einem vielfach angesteuerten Glücksrad. Aber auch eine Projektgruppe der Grundschule Wehdel mit Frau Bremiker als betreuende Lehrkraft konnte sich sehen lassen. Sehr mutig und engagiert präsentierten die Grundschulkinder ihr Wissen rund um das Thema Nachhaltigkeit.

Wem der Magen um die Mittagszeit grummelte, der brauchte nicht lange zu suchen, sondern durfte einfach der Nase folgen: An den selbst gebackenen Muffins und dem Brot mit Dip aus der Schulküche sowie dem fair gehandelten Kaffee konnten die wenigsten vorbeigehen. Besonders beliebt war das Brot einer bremerhavener Bio-Bäckerei, das mit dem Honig der schuleigenen Bienen kombiniert wurde.

Und das Resümee? Was für viele der Gäste zunächst exotisch wirkte, entpuppte sich zunehmend als notwendige und alltagstaugliche Konsumentscheidung. Dass mit dem Fairtrade-Siegel menschenwürdige Lebensbedingungen der produzierenden Kleinbauern gesichert und alle Zutaten zu 100 % unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt werden, ermöglicht den Konsument*innen ein gutes Gewissen bei ihrem Einkauf. Anhand von Schokolade, Kaffee oder Honigbroten zeigte das Fairtrade-Team der Max-Eyth-Schule: Fairtrade-Lebensmittel bedeuten Genuss, Fairtrade liegt im Trend, Fairtrade bedeutet political correctness. Kurz: Fairtrade ist im Kommen und – mit Blick auf die erfolgreiche Veranstaltung – kommt an!

Text: Antje Talea Hanke