An vier verschiedenen Stationen informierten die Schüler der einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft die angehenden Sozialassistenten über die Realität der Milchproduktion im Cuxland.
Dass die Milch nicht von den lila Kühen kommt, war den Sozialassistenten bewusst, aber das Roboter auf vielen Familienbetrieben inzwischen die Arbeit eines Melkers übernehmen, war ihnen neu. Eine genau auf die Bedürfnisse des Kalbes abgestimmte Milch aus dem Pulversack, rührten die angehenden Sozialassistenten selbst an und vertränkten diese an 14 Tage alte Kälber auf dem Betrieb Bahr in Donnern. Für Überraschung sorgte bei fast allen Schülern die große Menge an Futter, welche eine Kuh jeden Tag frisst, um 35 Liter Milch zu produzieren. Da mussten die Schüler ganz schön schaufeln, um den Futterberg von 50kg selbst zusammenzustellen.
Wie schnell die kleine Maispflanze, als eines der wichtigsten Grundfutter für die Milchkühe im Cuxland, wachsen muss, brachte die Schüler ins Grübeln. Vom Zeitpunkt des Projekttages bis zur Ernte sind es nur noch 4 Monate, in denen die Pflanze von 10 cm Höhe auf über 4 Meter wächst, um dann im Fahrsilo konserviert zu werden.
Neben spannenden Eindrücken vom Bauernhof haben die angehenden Sozialassistenten viele Fachinformationen über die Milchproduktion im Cuxland mit nach Hause genommen. Sie sind nun in der Lage, Bauernhofbücher für Kinder differenzierter zu bewerten und den Kindern die hiesige Milchproduktion aus einem anderen Blickwinkel als oft in den Kinderbüchern dargestellt zu vermitteln. Davon profitieren dann nicht nur die Kinder in den Kindergärten, sondern auch die zukünftigen landwirtschaftlichen Betriebsleiter aus der einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft, deren Beruf in der Bevölkerung durch zu viel
Unwissenheit oft in Verruf gerät.
Am Ende des Projekttages waren die Schüler der einjährigen Fachschule Agrarwirtschaft sich einig: Wenn alle Sozialassistenten so gut Butter schütteln können wie die Schüler der SPA 1, dann bräuchten sie sich keine Sorgen mehr um ihr zweites Frühstück zu machen.
Text: Wiebke Icken und Antje Talea Hanke