Schülerinnen und Schüler der Max-Eyth-Schule, Berufsbildende Schulen Schiffdorf, erforschen die Hochschule Bremerhaven und legen eigene Vorbehalte ab.
Nach einem Orientierung stiftenden Vortrag der Studienberaterin Natalie Stellmacher rauschten vor allem die technikbegeisterten Schülerinnen und Schüler der Max-Eyth-Schule Schiffdorf neugierig in die Gefilde der Hochschule. Aber auch bei den Lernenden anderer Fachbereiche blieben Aha-Erlebnisse nicht aus.
Den Campustag mit seinem informativen und breiten Angebot genossen die Schülerinnen und Schüler sehr. Die teilnehmenden Klassen beenden das Schuljahr entweder mit der Fachhochschulreife, darunter die Fachoberschule Technik (FOT) und die Fachschule Sozialpädagogik (FSP), oder der Allgemeinen Hochschulreife im Beruflichen Gymnasium (BG).
Für die angehenden Studierenden bot sich eine spielerische Gelegenheit, dem richtigen Studiengang näherzukommen. Diejenigen, die hinsichtlich der weiteren Ausbildung noch unsicher sind, konnten sich von einem großen Spektrum an Möglichkeiten inspirieren lassen. Und zuletzt profitierten auch die überzeugten Hochschulgegner von einem Ausflug mit der Klasse, tauschten sich über die neuesten technischen Entwicklungen und Eindrücke aus und schlürften dabei einen Kaffee in der Cafeteria. Küchenparty eben, wie im Studentenleben.
Mit einem Laufzettel in der Hand gelang den Schnuppernden schon mal ein Glücksgriff, wenn sie sich in die offenen Türen der Fachbereiche hineintrauten. „Ich fand die Robotik-Abteilung sehr interessant, da der Professor Raphael und mir viel über Industrie und Maschinen aus dem Mercedes-Benz-Werk in Bremen erzählt hat. Außerdem hat er über ein VR-Schweiß-Training berichtet, was ich sehr cool fand“, schilderte Abielen Kumaran mit Zustimmung von Raphael Loos aus der FOT12 seine bleibende Erinnerung an diesen Tag.
Sicherlich konnten manche Schülerinnen und Schüler wegen der Fülle an Informationen und spannenden Angeboten der Fachbereiche nicht allen Interessen nachgehen. Doch die Hemmschwelle, sich später auf eigene Faust durchzufragen, dürfte nach dem Campustag zumindest gesunken sein.
Apropos Hemmschwelle, zum Schluss noch das Aha-Erlebnis. Bei einigen Lernenden, deren privates Umfeld keinerlei Zugang zur Hochschule bietet, gelang es, Vorurteile und Selbstzweifel abzubauen. Wegen des technischen Schwerpunkts in der Schule konnten einige SchülerInnen sogar schon Einstiegsfragen der ProfessorInnen beantworten und selbst gezielt Fragen stellen. Auch Jannis Harders aus der Fachschule Sozialpädagogik ist begeistert: „Ich habe plötzlich gemerkt: Hier arbeiten auch nur Menschen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mir das zutrauen kann. Doch jetzt kommt mir alles nicht mehr so weit weg vor.“
Text: Antje Talea Hanke