„Hier erfahren die Leute, was Arbeit ist“

Ein Schuljahr in der Berufsfachschule Metalltechnik ist für viele ein Sprungbrett in den Betrieb – manchmal direkt ins zweite Lehrjahr.

Die praktischen Einheiten in der Lehrwerkstatt der Max-Eyth-Schule in Schiffdorf haben es Jakob Oziewicz und Mika Bange besonders angetan. Jetzt, am Ende des Schuljahres der Berufsfachschule Metall, kurz BF-M genannt, schauen die beiden Schüler zufrieden zurück. „Ich habe viele Sachen gelernt, die ich vorher nicht kannte“, erinnert sich Mika. „Und es wird immer komplizierter“, fügt Jakob anerkennend hinzu.

Mindestens einen Hauptschulabschluss bringen die Schülerinnen und Schüler mit, die die einjährige Berufsfachschule Metalltechnik der Berufsbildenden Schulen Schiffdorf besuchen. Wer einen Realschulabschluss, also den Sekundarabschluss I, vorweist, kann mit den entsprechenden Noten sogar den erweiterten Sekundarabschluss I mit der Zugangsberechtigung zur Gymnasialen Oberstufe erreichen.

Lernfelder wie das Fertigen von Bauelementen mit Maschinen oder mit handgeführten Werkzeugen als auch das Warten technischer Systeme begegnen dann den meist theoriemüden Jugendlichen zum ersten Mal und mit wachsender Neugier. „In der schulischen Praxis Metalltechnik werden die Teamarbeit, Eigenverantwortung und das Qualitätsbewusstsein fortlaufend thematisiert und angewendet. Dieser Entwicklungsprozess ist nach einem Schuljahr bei den Schülerinnen und Schülern gefestigt und kann in der Berufsausbildung genutzt werden“, bekräftigt Hartmut Muermann, erfahrener Fachpraxislehrer der Bf-M.

Besondere Bedeutung kommt neben dem schulischen Unterricht einer betrieblichen Ausbildung zu, die regelmäßig an zwei Tagen der Woche stattfindet. Den Betrieb suchen sich die Lernenden vorab selbst und gleichen durch persönliches Engagement auch mal die eine oder andere Schulnote aus. Jakob jedenfalls darf sich nun, nach fast einem Jahr bei seinem Wunscharbeitgeber, der Bredo Dry Docks GmbH, auch auf eine Ausbildung als Industriemechaniker dort freuen. „Ich wollte das schon von Anfang an“, erzählt er, „und das Jahr war eine gute Möglichkeit, mir das Ganze anzuschauen.“ Beim Schauen und Hineinschnuppern ist es allerdings nicht geblieben. Jakob nutzt gleich die Möglichkeit, mit Beginn des neuen Schuljahres und der Grundbildung im metalltechnischen Bereich im Gepäck direkt im zweiten Lehrjahr zu starten.

„Normalerweise lernt man in der Schule nie richtig das Arbeitsleben kennen“, kritisiert Mika an den vorherigen Schuljahren. „Aber hier erfahren die Leute, was Arbeit ist!“, schiebt Jakob nach und plötzlich sehen die beiden großen Kerle ganz schön erwachsen aus.Wer sich für den Bildungsgang Berufsfachschule Metalltechnik interessiert und noch für das Schuljahr 2022/2023 anmelden möchte, kann sich im Sekretariat der Max-Eyth-Schule oder direkt bei Frau Pundt näher informieren oder direkt über die Homepage der Schule bewerben.

Foto: Die Schüler Lucas Fröhlich und Timo Glock arbeiten an ihren Abschlussarbeiten. Thema der Abschlussarbeiten waren das Herstellen einer Rose und eines Bohrermagazins, wie Herr Muermann erzählt. 

Text: A. Hanke